Samstag, Mai 31, 2014
Glückliches Lächeln
Glückliches Lächeln ist der Ausdruck zufriedener und lebensfroher Menschen. Eine Möglichkeit, es hervorzuzaubern, ist die Anschaffung eines Goggomobil-Coupes als Zweitwagen für die Frau des Hauses. Frauen lieben das Schöne, umso mehr, wenn es sich mit wirtschaftlichen Überlegungen verbinden läßt. Beim Goggomobil ist das in idealer Weise der Fall. Ein Tip, über den es sich lohnt, einmal sehr gründlich nachzudenken.
HANS GLAS GMBH ISARIA-MASCHINENFABRIK DINGOLFING/BAYERN
Goggomobil Coupe - Werbung 1957
Freitag, Mai 30, 2014
Harry und sein daf
Harry ist Bildreporter! Ob Sonntag, Wochentag, Feiertag oder im Urlaub, immer ist er in seinem Beruf tätig.
Harry hat jetzt einen echten Freund - einen »daf 600«. -
Er ist ihm ein treuer Kamerad, und an Harrys beruflichen Erfolgen hat er einen großen Anteil. Täglich sind sie gemeinsam unterwegs; die schußbereite Kamera immer griffbereit. Die Jagd nach Motiven, Sensationen, aktuellen Ereignissen ohne seinen »daf« kann sich Harry nicht mehr vorstellen.
Zügig durchstreifen sie Großstädte und enge Dorfstraßen. Den Fuß aufs Gaspedal und schon schießt der »daf« davon. Ruckfrei und ohne Schaltpausen durchläuft der »daf 600« alle Geschwindigkeitsbereiche. Auf Kuppeln und Schalten braucht Harry nicht mehr zu achten. Der »daf 600« hat eine vollautomatische Kraftübertragung.
Harry, der allem Modernen und Bequemen aufgeschlossen ist, ist ganz begeistert von seinem »daf 600«.
Der »daf 600« bietet außer seinem Bedienungskomfort 4 Personen bequem Platz. Große Fensterflächen gewähren gute Sichtverhältnisse, die Straßenlage ist hervorragend und der Kofferraum
faßt selbst das umfangreiche Gepäck für eine ausgedehnte Urlaubsreise.
Mit seinem 600-ccm-Motor liegt der »daf 600« Steuer- und versicherungsmäßig sehr günstig. Der »daf 600« ist ein wirtschaftliches Automobil mit viel Komfort, das auch Sie kennenlernen müssen.
Gerne senden wir Ihnen einen Testbericht und Händlernachweise zu.
Schreiben Sie noch am besten gleich eine Postkarte an die
DAF AUTOMOBILGESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHLAND MBH.&CO.KG. DUSSELDORF, DINNENDAHLSTRASSE 31, ABT. W 12, TEL. 686627
Werbung aus den 60er Jahren
Donnerstag, Mai 29, 2014
Das ist Martina
Innenarchitektin ist ihr Beruf. In Fachkreisen schätzt man ihr Können und ist begeistert von ihren gut gestalteten Arbeiten. Martinas Wirkungskreis ist Düsseldorf. Da sie viel beruflich unterwegs ist, blieb es gar nicht aus, daß sie sich einen Wagen zulegte.
Sie entschied sich für einen »daf 600« mit Variomatic: - Er paßt zu ihr! -
Elegant in der Linienführung! Hell und freundlich in der Ausstattung und wendig in der Großstadt!
Ganz besonders begeistert ist Martina von dem vollautomatischen Antriebssystem. Kuppeln und Schalten gehören bei diesem modernen Auto der Vergangenheit an. Martina kann sich ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren; eine Sicherheit, die sie wohl zu schätzen weiß, überall in ihrem großen Bekanntenkreis wird Martinas »daf 600« bestaunt und bewundert. So viel Komfort bei den geringen Unterhaltskosten hatte niemand erwartet. Martina ist auch richtig stolz auf ihren »daf«!
Sie waren miteinander in Urlaub! Wie eine Gemse bezwang der »daf« auch die steilsten Alpenpässe, obwohl der riesige Kofferraum mit Reisegepäck fast ganz gefüllt war.
Einen Testbericht über den »daf 600« mit Variomatic sendet Ihnen gern die:
daf automobilgesellschaft für deutschland mbh.&co.kg. düsseldorf, dinnendahlstrasse 31, Abt. WP, Tel. 686627
aus der daf Werbung von 1960
Sie entschied sich für einen »daf 600« mit Variomatic: - Er paßt zu ihr! -
Elegant in der Linienführung! Hell und freundlich in der Ausstattung und wendig in der Großstadt!
Ganz besonders begeistert ist Martina von dem vollautomatischen Antriebssystem. Kuppeln und Schalten gehören bei diesem modernen Auto der Vergangenheit an. Martina kann sich ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren; eine Sicherheit, die sie wohl zu schätzen weiß, überall in ihrem großen Bekanntenkreis wird Martinas »daf 600« bestaunt und bewundert. So viel Komfort bei den geringen Unterhaltskosten hatte niemand erwartet. Martina ist auch richtig stolz auf ihren »daf«!
Sie waren miteinander in Urlaub! Wie eine Gemse bezwang der »daf« auch die steilsten Alpenpässe, obwohl der riesige Kofferraum mit Reisegepäck fast ganz gefüllt war.
Einen Testbericht über den »daf 600« mit Variomatic sendet Ihnen gern die:
daf automobilgesellschaft für deutschland mbh.&co.kg. düsseldorf, dinnendahlstrasse 31, Abt. WP, Tel. 686627
aus der daf Werbung von 1960
Sonntag, Mai 25, 2014
Dienstag, Mai 20, 2014
Alfas von Regina und Dirk
Heute stellen wir zwei neue i-f-m-Fahrzeuge aus dem Hause Alfa Romeo vor:
So sehen Sieger aus.
Einer der erfolgreichsten Tourenwagen aus den 1990ern
Einer der erfolgreichsten Tourenwagen aus den 1990ern
ist leider etwas in Vergessenheit geraten.
Aber keine Sorgen, ein kleiner Kreis
Aber keine Sorgen, ein kleiner Kreis
von
Enthusiasten kümmert sich um ihn:
Alfa 155 2,0 16V
Baujahr 1996
Kilometerstand: 143.000 km
Farbe: Imolarot
Alfa 155 2,0 16V
Baujahr 1996
Kilometerstand: 143.000 km
Farbe: Imolarot
Eines der letzten produzierten Graduate Cars:
Spider 2,0 i.e.
Baujahr 1993
Kilometerstand 102.000 km
Farbe: Rosso micalizzato
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imolarot,
rosso micalizzato
Samstag, Mai 17, 2014
Honda im Hafen
Andreas war mit seiner CX 500 unterwegs im "Pott";
hier am Innenhafen in Duisburg:
hier am Innenhafen in Duisburg:
Andreas: "Ich möchte übrigens anmerken, dass meine 'Güllepumpe'
(so wird die Honda CX 500 genannt) schon 34 (!) Jahre alt ist."
(so wird die Honda CX 500 genannt) schon 34 (!) Jahre alt ist."
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pott,
Ruhrpott
Freitag, Mai 02, 2014
Stromlinienfahrzeuge in der Schweiz
Gegen den Wind
Der schwere Start der Stromlinie in der Schweiz
SwissClassics, Heft März 2005
Von Hanspeter Bröhl
Aerodynamik im Automobilbau eher eine Angelegenheit für den «kleinen Kreis»: Konstrukteure und Carrosseriehersteller in Deutschland, Frankreich und Italien beschäftigten sich mit dem Thema. Aber auch für die eidgenössichen Autobauer war Stromlinie ein Thema.
Stromlinienfahrzeuge wurden auch in der Schweiz gebaut. Allerdings war deren Konstrukteur, Oberingenieur Paul Jaray, kein Schweizer, sondern österreichisch-ungarischer Herkunft. Der Flugzeug- und Zeppelin-Fachmann siedelte 1924 mit seiner Frau und drei Kindern von Friedrichshafen nach Brunnen am Vierwaldstättersee um. Dort eröffnete er sein technisches Zeichenbüro.
Motorisiert war Jaray bereits: Er besass seinen ersten Stromlinienwagen, einen deutschen Ley T6, welcher im Carrosseriebetrieb Spohn in Ravensburg 1922 gebaut worden war. Der Wagen sollte sein Ende 1964 finden, nach über 30 Jahren Stillstehen in der ehemaligen VW-Garage in Brunnen.
Vorerst erhielt aber die Stromlinien-Limousine (es wurden auch offene Rennwagen auf demselben Fahrgestell gebaut) die Zürcher Zulassung 620E: Paul Jaray hatte in der Zwischenzeit den Kaufmann Paul Susmann und dessen Schwiegersohn Christof A. Frey kennen gelernt. Die beiden interessierten sich für die Stomlinie auf vier Rädern, und so wurde bald die Stromlinie-Karosserie-Gesellschaft an der Stockerstrasse 25 in Zürich gegründet. Daher die Zürcher Nummer.
Christof Frey und Paul Jaray zeigten ihre Errungenschaften nun auf ausgedehnten Propagandafahrten in der Schweiz. Auch die inzwischen in Deutschland gebauten Stromlinien Audi und Dixi wurden auf Fahrten intensiv vorgeführt, vor allem in der damaligen automobilen Hochburg Berlin, wo man damit gegen Staubentwicklung und für weniger Treibstoffverbrauch warb. Den beiden immer voraus fuhr der Ley mit Paul Jaray am Steuer.
Ein erstes «Schweizer» Produkt
Paul Susmann hatte Blut geleckt und wollte nun seinen eigenen Stromlinienwagen. So wurde ein Chrysler-Fahrgestell vom Typ 72 beim Zürcher Carrosseriehersteller Haizer & Herrmann stromlinienförmig eingekleidet. Anders als die bisher gebauten Stromlinienfahrzeuge erhielt der Chrysler kein auslaufendes, sondern ein Steilheck. Die Reserveräder, vorher auf den vorderen Kotflügel platziert und so schutzlos der Witterung sowie der Verschmutzung ausgesetzt, wurden ins Wageninnere versetzt, links und rechts neben den vorderen Sitzen gegen die Front hin versenkt. Der Wagen behielt die ganze Breite, Kotflügel und Trittbretter waren in die Carrosserie einbezogen. Im Chrysler 72 war ein 4100 ccm grosser 6-Zylinder-Reihenmotor an der Arbeit.
Die Höchstgeschwindigkeit des Autos betrug mit 130 km/h rund 30 km/h mehr als jene der Werkcarrosserie. Gewichtsmässig brachte der Windschlüpfrige 130 kg mehr auf die Waage, und er war mit einer Länge von 5,15 m 30 cm länger als das Werkmodell.
Bei Auslaufversuchen war das Verhältnis 616m zu 699m, und die Beschleunigung von 10 auf 80 km/h schaffte das Stomlinienmodell auf der Strecke Schlieren-Dietikon in 15 Sekunden, während sein «normaler» Kollege 22,7 Sekunden dafür brauchte. Auch im Verbrauch war der «Neue» sparsamer: Von Zürich nach Rapperswil und zurück brauchte er nur rund 6,5 Liter - im Vergleich zu 10,5 Litern bei der Werkcarrosserie.
Aber obwohl sämtliche Versuche und Tests zu Gunsten des Stromlinienförmigen ausgingen, blieb der für
Paul Susmann gebaute Stromlinien-Chrysler ein Einzelstück. Der Wagen blieb mit der Zürcher Automobilnummer 392 H bis 1932 im Besitz der Familie Susman. Dann musste Paul Susmann Konkurs seiner Firma für belgische Glashütten-Importe anmelden. Der Wagen kam in die offizielle Konkursmasse, das wurde schriftlich festgehalten. Wie es anschliessen dem Fahrzeug weiter erging, liegt im Dunklen, denn es lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob überhaupt und wenn ja wo er einen neuen Besitzer gefunden hatte. Hin und wieder soll der Stromlinien-Chrysler noch auf Luzerner Strassen gesehen worden sein.
Erste Serienfertigung in der Tschechoslowakei
Langsam kam etwas Aero-Schwung in die Carrosserien - die natürlich immer noch als Einzelstücke hergestellt wurden. Paul Jaray tat sich mit dem Direktor des Montana-Verlags, Walter de Haas, zusammen und die beiden gründeten am 23. September 1933 mit deutschem Kapital von l00.000 Franken die Aktiengesellschaft für Verkehrspatente (AVP) am Hirschengraben 2 in Luzern. Für die amerikanischen und kanadischen Jaray-Patente war die Jaray Streamline Corporation of America, 400 Madison Avenue in New York City, zuständig.
Für den Automobilsalon in Genf wurden für 1934 ein Audi-2-Liter Front und ein Mercedes Typ 200 (mit Rechtslenkung) im Auftrag der AVP beim Luzerner Carrosserieschneider Huber & Brühwiler stromlinienförmig eingekleidet. Der Beachtungserfolg bei den Besuchern soll enorm gewesen sein, der finanzielle Erfolg weniger. Mit den beiden Fahrzeugen wurden nun europaweit Werbefahrten unternommen. Vor allem in der Tschechoslowakei war man sehr aufgeschlossen und interessiert, und so wurden bei der Firma Tatra die ersten Stromlinienfahrzeuge in Serie hergestellt.
Auch der Hersteller Jawa brauchte für seine Kleinwagen, welche das 1000-Meilen-Rennen bestreiten sollten, schnellere Carrosserien. Dem Audi mit Paul Jaray am Steuer kam ein Lastwagen zu nahe ans Blech. Ausser dessen Schaden ist der Unfall glimpflich abgelaufen. Das Fahrzeug war innerhalb einer Woche startklar für die Weiterfahrt.
Unrühmliches Ende der Schweizer Stromlinienfahrzeuge
1936 kam der deutsche Aerodynamiker Freiherr Reinhard von König-Fachsenfeld als Patentvertreter zu der AVP, um in deutschen Landen die Stromlinie verschiedenen Autoherstellern, welche mittlerweile Carrosserien in Grossserien herstellten, schmackhaft zu machen. Als Einzelexemplare wurden Adler- und BMW-Fahrgestelle für schnelleres oder sparsames Vorwärtskommen aerodynamisch bei Carrossiers eingekleidet. Im Oktober 1937 wurde die AG für Verkehrspatente durch Generalversammlungsbeschluss aufgelöst. Es war eine herbe Enttäuschung für die beiden Aerodynamiker, insbesondere für Paul Jaray.
In späteren Jahren wurde der Mecedes 200, von Walter de Haas gefahren, Ende der 40er Jahre gegen einen Chevrolet eingetauscht. Sein Ende nahte mit den ersten Autobahnkilometern um Luzern: Ein Folgebesitzer überdrehte den Motor. Ein Automechaniker-Lehrling durfte im Auftrag seines Chefs den Frust an diesem einmaligen Fahrzeug auslassen. Paul Jaray behielt den Audi, bis der Zylinderkopf nicht mehr abzuschleifen war. Übergab ihn dann Mitte der 50er Jahren einem Landwirt, welcher ihn darum gebeten hatte. Mit wahrscheinlich letzter Kraft des Audi wurde dieser noch an einen Baum gefahren und brannte aus. Aus war es damit mit den in der Schweiz gebauten Stromlinienfahrzeugen.
Die Aerodynamik wurde erst nach 1945 zum Allgemeingut. Nun wurden die Lampen in die Pontonform integriert, Kotflügel und Trittbretter standen nicht mehr dem Wind entgegen. Das auslaufende Jaray-Heck traf nicht den Geschmack der Kunden, das abgeschnittene K-(Kamm)Heck integrierte sich mit der Zeit.
Aller Anfang ist manchmal mühsam... aber Pioniere braucht es auf jedem neuen Gebiet.
Der schwere Start der Stromlinie in der Schweiz
SwissClassics, Heft März 2005
Von Hanspeter Bröhl
Stromlinienfahrzeuge wurden auch in der Schweiz gebaut. Allerdings war deren Konstrukteur, Oberingenieur Paul Jaray, kein Schweizer, sondern österreichisch-ungarischer Herkunft. Der Flugzeug- und Zeppelin-Fachmann siedelte 1924 mit seiner Frau und drei Kindern von Friedrichshafen nach Brunnen am Vierwaldstättersee um. Dort eröffnete er sein technisches Zeichenbüro.
Audi Stromlinie von Jaray |
Vorerst erhielt aber die Stromlinien-Limousine (es wurden auch offene Rennwagen auf demselben Fahrgestell gebaut) die Zürcher Zulassung 620E: Paul Jaray hatte in der Zwischenzeit den Kaufmann Paul Susmann und dessen Schwiegersohn Christof A. Frey kennen gelernt. Die beiden interessierten sich für die Stomlinie auf vier Rädern, und so wurde bald die Stromlinie-Karosserie-Gesellschaft an der Stockerstrasse 25 in Zürich gegründet. Daher die Zürcher Nummer.
Konstruktionsskizze eines Audi Stromlinienfahrzeugs |
Christof Frey und Paul Jaray zeigten ihre Errungenschaften nun auf ausgedehnten Propagandafahrten in der Schweiz. Auch die inzwischen in Deutschland gebauten Stromlinien Audi und Dixi wurden auf Fahrten intensiv vorgeführt, vor allem in der damaligen automobilen Hochburg Berlin, wo man damit gegen Staubentwicklung und für weniger Treibstoffverbrauch warb. Den beiden immer voraus fuhr der Ley mit Paul Jaray am Steuer.
Ein erstes «Schweizer» Produkt
Paul Susmann hatte Blut geleckt und wollte nun seinen eigenen Stromlinienwagen. So wurde ein Chrysler-Fahrgestell vom Typ 72 beim Zürcher Carrosseriehersteller Haizer & Herrmann stromlinienförmig eingekleidet. Anders als die bisher gebauten Stromlinienfahrzeuge erhielt der Chrysler kein auslaufendes, sondern ein Steilheck. Die Reserveräder, vorher auf den vorderen Kotflügel platziert und so schutzlos der Witterung sowie der Verschmutzung ausgesetzt, wurden ins Wageninnere versetzt, links und rechts neben den vorderen Sitzen gegen die Front hin versenkt. Der Wagen behielt die ganze Breite, Kotflügel und Trittbretter waren in die Carrosserie einbezogen. Im Chrysler 72 war ein 4100 ccm grosser 6-Zylinder-Reihenmotor an der Arbeit.
Chrysler-Modell aus Ebenholz, 1927/28 |
Die Höchstgeschwindigkeit des Autos betrug mit 130 km/h rund 30 km/h mehr als jene der Werkcarrosserie. Gewichtsmässig brachte der Windschlüpfrige 130 kg mehr auf die Waage, und er war mit einer Länge von 5,15 m 30 cm länger als das Werkmodell.
Bei Auslaufversuchen war das Verhältnis 616m zu 699m, und die Beschleunigung von 10 auf 80 km/h schaffte das Stomlinienmodell auf der Strecke Schlieren-Dietikon in 15 Sekunden, während sein «normaler» Kollege 22,7 Sekunden dafür brauchte. Auch im Verbrauch war der «Neue» sparsamer: Von Zürich nach Rapperswil und zurück brauchte er nur rund 6,5 Liter - im Vergleich zu 10,5 Litern bei der Werkcarrosserie.
Aber obwohl sämtliche Versuche und Tests zu Gunsten des Stromlinienförmigen ausgingen, blieb der für
Paul Susmann gebaute Stromlinien-Chrysler ein Einzelstück. Der Wagen blieb mit der Zürcher Automobilnummer 392 H bis 1932 im Besitz der Familie Susman. Dann musste Paul Susmann Konkurs seiner Firma für belgische Glashütten-Importe anmelden. Der Wagen kam in die offizielle Konkursmasse, das wurde schriftlich festgehalten. Wie es anschliessen dem Fahrzeug weiter erging, liegt im Dunklen, denn es lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob überhaupt und wenn ja wo er einen neuen Besitzer gefunden hatte. Hin und wieder soll der Stromlinien-Chrysler noch auf Luzerner Strassen gesehen worden sein.
Chrysler 72 aus dem Jahr 1927/28 |
Erste Serienfertigung in der Tschechoslowakei
Langsam kam etwas Aero-Schwung in die Carrosserien - die natürlich immer noch als Einzelstücke hergestellt wurden. Paul Jaray tat sich mit dem Direktor des Montana-Verlags, Walter de Haas, zusammen und die beiden gründeten am 23. September 1933 mit deutschem Kapital von l00.000 Franken die Aktiengesellschaft für Verkehrspatente (AVP) am Hirschengraben 2 in Luzern. Für die amerikanischen und kanadischen Jaray-Patente war die Jaray Streamline Corporation of America, 400 Madison Avenue in New York City, zuständig.
Jaray Chrysler, 1927/28 |
Für den Automobilsalon in Genf wurden für 1934 ein Audi-2-Liter Front und ein Mercedes Typ 200 (mit Rechtslenkung) im Auftrag der AVP beim Luzerner Carrosserieschneider Huber & Brühwiler stromlinienförmig eingekleidet. Der Beachtungserfolg bei den Besuchern soll enorm gewesen sein, der finanzielle Erfolg weniger. Mit den beiden Fahrzeugen wurden nun europaweit Werbefahrten unternommen. Vor allem in der Tschechoslowakei war man sehr aufgeschlossen und interessiert, und so wurden bei der Firma Tatra die ersten Stromlinienfahrzeuge in Serie hergestellt.
Auch der Hersteller Jawa brauchte für seine Kleinwagen, welche das 1000-Meilen-Rennen bestreiten sollten, schnellere Carrosserien. Dem Audi mit Paul Jaray am Steuer kam ein Lastwagen zu nahe ans Blech. Ausser dessen Schaden ist der Unfall glimpflich abgelaufen. Das Fahrzeug war innerhalb einer Woche startklar für die Weiterfahrt.
Jaray Chrysler 72 bei Haizer & Herrmann in Zürich gebaut |
Unrühmliches Ende der Schweizer Stromlinienfahrzeuge
1936 kam der deutsche Aerodynamiker Freiherr Reinhard von König-Fachsenfeld als Patentvertreter zu der AVP, um in deutschen Landen die Stromlinie verschiedenen Autoherstellern, welche mittlerweile Carrosserien in Grossserien herstellten, schmackhaft zu machen. Als Einzelexemplare wurden Adler- und BMW-Fahrgestelle für schnelleres oder sparsames Vorwärtskommen aerodynamisch bei Carrossiers eingekleidet. Im Oktober 1937 wurde die AG für Verkehrspatente durch Generalversammlungsbeschluss aufgelöst. Es war eine herbe Enttäuschung für die beiden Aerodynamiker, insbesondere für Paul Jaray.
Stromlinien-Heck des Jaray Mercedes 200 aus dem Jahr 1934 |
In späteren Jahren wurde der Mecedes 200, von Walter de Haas gefahren, Ende der 40er Jahre gegen einen Chevrolet eingetauscht. Sein Ende nahte mit den ersten Autobahnkilometern um Luzern: Ein Folgebesitzer überdrehte den Motor. Ein Automechaniker-Lehrling durfte im Auftrag seines Chefs den Frust an diesem einmaligen Fahrzeug auslassen. Paul Jaray behielt den Audi, bis der Zylinderkopf nicht mehr abzuschleifen war. Übergab ihn dann Mitte der 50er Jahren einem Landwirt, welcher ihn darum gebeten hatte. Mit wahrscheinlich letzter Kraft des Audi wurde dieser noch an einen Baum gefahren und brannte aus. Aus war es damit mit den in der Schweiz gebauten Stromlinienfahrzeugen.
Die Aerodynamik wurde erst nach 1945 zum Allgemeingut. Nun wurden die Lampen in die Pontonform integriert, Kotflügel und Trittbretter standen nicht mehr dem Wind entgegen. Das auslaufende Jaray-Heck traf nicht den Geschmack der Kunden, das abgeschnittene K-(Kamm)Heck integrierte sich mit der Zeit.
Aller Anfang ist manchmal mühsam... aber Pioniere braucht es auf jedem neuen Gebiet.
Mercedes 200, stromlinienförmig eingekleidet von Carrosserie Huber & Brühwiler aus Luzern, 1955 |
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